Eco Design Checklist

Ziel
Stärken-Schwächenanalyse ökologischer Aspekte von Produkten und Produktkonzepten.
Aufdecken von Optimierungspotentialen in der Konzeptdetaillierung.

Zeitpunkt der Anwendung
Aufgabenstellung (Referenzsituation analysieren, Planungsaufgabe definieren), (Konzepte testen, vergleichen und abschließend bewerten), Detaillierung (Konzeptpotentiale eruieren), Realisierung (Konzept(e) abschließend bewerten)

Voraussetzungen
Produktwissen, die Checkliste (als Template verfügbar)
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Zeitaufwand
Einarbeitungszeit: ca. 2h
Anwendungszeit: ca. 1-3h
Nachbereitungszeit/Recherchearbeit: 1-3h (sehr projektabhängig)

Erklärung
Die erstmals von Brezet und van Hemel kreierte Technik ist ein vielseitig anwendbares Werkzeug und bildet die Grundlage für die Erweiterung der Ecodesign-Checkliste von Tischner und Bleek (Abbildung 1). Diese kann sowohl für die Stärken-Schwächen-Analyse bestehender Produkte hinsichtlich nachhaltiger Optimierungspotenziale als auch als Detaillierungshilfe in der Gestaltung verwendet werden. Durch die Beantwortung eines Fragenkatalogs werden umweltrelevante Eigenschaften entlang des gesamten Produktlebenszyklus bewertet. Die viele Fragen umfassende Liste wird verwendet, um entlang des Lebenszyklus vom betrachteten Produkt nach den umweltrelevanten Eigenschaften die Aspekte auf die Umwelt zu erfragen.

 

Eco Design Checklist

Bild: Ausschnitt aus der Ecodesign Checkliste von econcept nach (Tischner 2015, S. 311)

 

Vorgehen
Die Liste an Fragen wird sukzessive beantwortet und dabei beurteilt, ob das Produkt oder Produktkonzept unter dem jeweiligen Aspekt gut oder weniger gut ist. Dafür werden Noten von; + = gut, +/- = mittelmäßig, - = nicht so gut, 0 = Aspekt ist nicht relevant, ? = unbekannt, vergeben. Dabei können nicht relevante Punkte ignoriert und fehlende Informationen dokumentiert werden (Tischner, Moser 2015, S. 353).

Nicht relevante Aspekte können zu Beginn identifiziert und mit einer 0 als solche gekennzeichnet werden. Die relevanten Aspekte müssen für die Stärken-Schwächen-Analyse schrittweise untersucht und bewertet werden. Dabei unterscheidet sich der Zeitaufwand von Produkt zu Produkt. Steht nur wenig Zeit zur Verfügung oder sind die zur Verfügung stehenden Informationen nur gering, können Bewertungen grob geschätzt werden.

In Praxisanwendungen hat sich gezeigt, dass das Erarbeiten der Antworten in der Liste in den meisten Fällen ausreicht, um die gravierendsten Umweltprobleme zu identifizieren.

Als Hilfe bei der Detaillierung von Produkten kann die Checkliste herangezogen werden, um die umweltrelevanten Aspekte abzufragen, um somit die Gestaltenden daran zu erinnern, welche Aspekte bei der Ausgestaltung von Entwürfen berücksichtigt werden sollten.

Zudem kann die Checklist einen Produktentwurf auf übersehene ökologische Verbesserungspotenziale prüfen helfen. Wobei auch ein Vergleich zu einem Referenzprodukt ermöglicht wird. Mittels der Anzahl der positiven und negativen Aspekte werden die Optionen dann gegenübergestellt. Dabei gibt es der Einfachheit halber keine Wichtung in der Checklist.

Weiterführende Literatur

Tischner, Ursula ; Moser, Heidrun: Was ist EcoDesign?, 2015

Tischner, Ursula (Hrsg.): Changing paradigms : Designing for a sustainable future. Aalto : Aalto University of arts, design and architecture, 2015 (Think tank series from the Cumulus international association of universities and colleges of art, design and media)

Wever, Renee ; Vogtländer, Joost: Design for the Value of Sustainability, Bd. 1. In: van den Hoven, Jeroen; Vermaas, Pieter E.; van de Poel, Ibo (Hrsg.): Handbook of Ethics, Values, and Technological Design. Dordrecht : Springer Netherlands, 2021, S. 1–31

Letzte Änderung: 17.12.2024 - Ansprechpartner: Babette Frehse