Kriterienkatalog
Ziel
Der Kriterienkatalog beinhaltet alle für die Produkt- und Geschäftsmodellentwicklung relevanten Anforderungen bzw. Kriterien (inkl. Anforderungsliste). Der Katalog dient somit als Leitbild für die Produkt- und Geschäftsmodellentwicklung. Er ermöglicht es dem Entwicklungsteam, sämtliche Bewertungen und Entscheidungen, die im Rahmen des Entwicklungsprozesses anstehen, auf Basis der aufgeführten Kriterien fundiert vornehmen zu können.
Voraussetzung
Um den Kriterienkatalog anlegen zu können, ist eine vorherige Recherche der relevanten Anforderungen bzw. Kriterien des Unternehmens, der relevanten Stakeholder (z.B. Kunden, Nutzer, Spender, Lieferanten, Mitarbeiter), sowie eine Recherche der weiteren technischen Kriterien im Hinblick auf die Produkt- und Geschäftsmodellentwicklung notwendig.
Erklärung
Der Kriterienkatalog ist ein lebendes Dokument, das alle für den Entwicklungsprozess relevanten Kriterien bzw. Anforderungen beinhaltet. Dazu zählen die Anforderungen des Unternehmens, der Stakeholder und weitere technische Kriterien. Neben ihrer Aufzählung ist zudem angegeben, ob die Kriterien Kann-, Soll- oder Muss-Kriterien sind, welche Priorisierung (Gewichtung) sie im Entwicklungsprozess aufweisen und inwiefern Wechselbeziehungen zwischen den Kriterien existieren (z.B. Kriterien sind teilweise deckungsgleich, gegenseitig ausschließend oder gegenseitig verstärkend).
Vorgehen
Die Struktur des Kriterienkatalogs ist individuell so zu wählen, dass er für das Entwicklungsteam und für die an der Entwicklung beteiligten Stakeholder intuitiv verständlich ist. Beispielsweise kann eine Unterteilung nach Stakeholder-Gruppen, nach Kann-, Soll- oder Muss-Kriterien oder nach Gewichtung erfolgen. Im Laufe des Entwicklungsprozesses ist der Kriterienkatalog immer dann zu aktualisieren, wenn neue Erkenntnisse hinsichtlich der Kriterien auftreten. Es ist empfehlenswert, den Kriterienkatalog digital anzulegen (z.B. Excel), um das Aktualisieren zu vereinfachen und das Teilen des Katalogs mit dem Entwicklungsteam über digitale Plattformen zu ermöglichen.
Grenzen und Alternativen
Trotz akribischer Recherchen und Aktualisierungen wird der Kriterienkatalog oftmals nicht vollkommen korrekt und vollständig sein. Das kann daran liegen, dass (1) relevante Kriterien nicht recherchierbar waren, (2) eine oder mehrere relevante Stakeholder-Gruppen nicht identifiziert werden konnten, (3) Stakeholder falsche oder unvollständige Angaben zu ihren Anforderungskriterien gemacht haben oder (4) recherchierte Informationen oder Aussagen der Stakeholder falsch interpretiert wurden. Trotz dieser Probleme sollte es das Ziel sein, einen möglichst korrekten und vollständigen Katalog zu pflegen.