UI-Prototyp
Ziel
Mit Hilfe eines UI-Prototyps kann eine Benutzeroberfläche frühzeitig getestet werden, um Schwachstellen bei der Benutzung zu erkennen. Zudem können verschiedene Konzepte durch Prototypentests bewertet und miteinander verglichen werden.
Voraussetzungen
UI-Prototypen können bereits in einer frühen Phase der Entwicklung erstellt werden, um sich von Iteration zu Iteration einem guten Design anzunähern. Es ist vorher abzuklären, welche Funktionen die Benutzeroberfläche bieten soll und welche äußeren Abmessungen sie besitzen wird.
Erklärung
Im Gegensatz zu physischen Produkten lassen sich bei digitalen Benutzeroberflächen Prototypen wesentlich schneller und kostengünstiger realisieren. Deswegen sollten Prototypen nicht erst am Ende des Entwicklungsprozesses erstellt werden. Stattdessen sollten UI-Protypen den gesamten Prozess der UI-Entwicklung begleiten, um sofort direktes Feedback von den späteren Nutzern einzuholen und Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.
Vorgehen
Das einfachste Verfahren zum Erstellen eines UI-Prototyps besteht im Aufzeichnen auf Papier oder einem Whiteboard. Durch das Ausschneiden der einzelnen Funktionselemente aus Karton kann Interaktivität simuliert und zudem die Anordnung der Elemente schnell verändert werden. So können von einem Test zum nächsten sofort die erkannten Schwachstellen beseitigt werden. Während analoge Prototypen einen hohen Abstraktionsgrad besitzen, ermöglichen digitale Prototypen einen realistischeren Eindruck. Jedoch sind sie auch zeitaufwändiger, sodass sie vor allem in der späteren Entwicklungsphase eingesetzt werden, wenn das grobe Konzept bereits feststeht. Einfache digitale Prototypen werden als Wireframes bezeichnet und veranschaulichen eine UI in Form einer Schwarz-Weiß-Strichdarstellung. Es handelt sich dabei häufig um eine statische Grafik, jedoch sind auch interaktive Elemente möglich. Sogenannte Mockups versuchen hingegen ein möglichst realitätsnahes Bild der späteren UI zu vermitteln, das Farben und Formen einschließt. Diese eignen sich nicht nur zum Testen, sondern auch um potentiellen Kunden oder Investoren einen Eindruck vom Produkt zu verschaffen, bevor dieses tatsächlich funktionsfähig ist. Digitale Prototypen können sowohl mit Standardtools wie PowerPoint, Visio, Illustrator oder Photoshop, als auch mit spezieller Software wie Axure RP, Adobe XD oder Balsamiq Mockups erstellt werden.
Literatur
Unger, Russ; Chandler, Carolyn: A project guide to UX design. 2. Auflage. Berkeley: New Riders, 2012
Coleman, Ben; Goodwin, Dan: Designing UX: Prototyping: Because modern design is never static. Collingwood: SitePoint, 2017
www.uxpin.com/studio/