LiDS-Wheel

Ziel
Das LiDS-Wheel dient insbesondere dem Ausarbeiten von Verbesserungsstrategien. Mithilfe eines Referenzproduktes kann entlang der einzelnen Strategien des Spinnennetzdiagramms nach konstruktiven und gestalterischen Möglichkeiten gesucht werden, die angestrebten Produktverbesserungen zu erreichen

Zeitpunkt der Anwendung
Initialisierung (Strategiebetrachtung zur Ausrichtung des Projektes), Konzeptionierung (Konzeptvergleiche), Realisierung (Vergleich von Ausgangs- und Endprodukt)

Voraussetzungen
Produktwissen und Strategiewissen
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Zeitaufwand

  • Einarbeitungszeit: ca. 2h
  • Anwendungszeit: ca. 2-4h
  • Nachbereitungszeit/Recherchearbeit: ca. 1-3h

Erklärung
Das LifeCycle Design Strategy Wheel (LiDS-wheel)), welches 1997 von Brezet und Van Hemel publiziert wurde, ist eine qualitative Technik, welche von Carolien van Hemel und Han Brezet entwickelt wurde. Es basiert sowohl auf den Design for Sustainability Strategien, die für die Produktentwicklung definiert sind als auch eine Untersuchung der Vor- und Nachteile kurzfristiger und langfristiger Maßnahmen und Unternehmungen. Das Werkzeug ähnelt einem Produkt-Brainstorming und kann systematisch Verbesserungsmöglichkeiten für Produkte und Ökodesign-Ambitionen generieren, die darauf abzielen, strukturelle und radikale Lösungen mit einer erheblichen Reduzierung der Umweltauswirkungen zu erreichen. Zudem dient das LiDS-Wheel als Darstellungsinstrument um aktuelle, gewünschte und realisierbare Umweltprofile anzuzeigen. Diese können in verschiedenen Schritten der Produktentwicklung bei der Analyse, Bewertung und Umsetzung von Konzepten zum Einsatz kommen (Tischner, Moser 2015, S. 385). Es existieren verschiedene weitere Bezeichnungen und Weiterentwicklungen wie das D4S Strategy Wheel (Crul, Diehl 2009, S. 64), das Spinnendiagramm der Firma econcept (Tischner, Moser 2015, S. 386) oder das Ecodesign Web (Bhamra, Lofthouse 2016, S. 73). Das D4S Strategy Wheel baut hierbei auf den unter Design for Sustainability Strategien beschriebenen Strategien auf.

Die sieben Strategien lauten:

  • Auswahl umweltfreundlicher Materialien
  • Verringerung des Materialverbrauchs
  • Optimierung der Produktionstechniken
  • Optimierung des Vertriebssystems
  • Verringerung der Auswirkungen während der Nutzung
  • Optimierung der anfänglichen Lebensdauer
  • Optimierung des End-of-Life-Systems

Das LiDS-Wheel, in Abbildung 1 dargestellt, verknüpft die aufgeführten Strategien mit fünf Hauptphasen des Produktlebenszyklus. Strategie „@“ unterscheidet sich von den anderen aufgrund der Kennzeichnung, da sie sich auf keine Entwicklungsphase bezieht, sondern zu einem neuen Konzept führen soll. Die Bewegung von Strategie eins bis sieben im Uhrzeigersinn zeigt die Folge von der Rohstoffbeschaffung bis zur Entsorgung des Produktes. Wird diese Abfolge entgegengesetzt betrachtet, so verändert sich der Komplexitätsgrad des Produkts von äußerst komplex zu relativ einfach. Diese Wahrnehmung geht einher mit den zur Technik zugehörigen Unterscheidungen der Produktlevel. Abbildung 2 verdeutlicht die Beziehungen von einfach strukturierten Produktkomponenten bis hin zu den aufwendigen Produktsystemen mit den jeweiligen Ökodesign-Strategien und den Lebenszyklen.

 

LiDS-Wheel Strategien

Bild 1: Strategy Wheel 

Vorgehen
Für die Bewertung eines Produktes, werden die Auswirkungen auf einer 5-Punkte-Skala entlang einer radialen Achse aufgetragen. Das Rad wird an der äußeren Kontur markiert, wenn der bewertete Aspekt einen geringen Umwelteffekt aufweist. Anhand der acht evaluierten Punkte wird ein klares Bild des ökologischen Verbesserungspotenzials und der Ökodesign-Ambitionen vermittelt, welches so auch ideal zur externen und internen Kommunikation von Produkten genutzt werden kann.

Ferner kann eine Zuordnung der Strategien zu den Produkt-Aspekten vorgenommen werden auf den die Strategien den größten Einfluss nehmen und daraus resultierend Rückschlüsse für die Strukturierung eines Produktes getroffen werden.

 

Produktstruktur fr LiDS-Wheel

Bild 2:   Verknüpfung der Produktlevel mit den Ökodesignstrategien und den Produktlebensphasen (i. A. a.  )

Weiterführende Literatur
(Brezet, van Hemel 1997)
(Tischner, Moser 2015)
(Crul, Diehl 2009)
(Bhamra, Lofthouse 2016)

Letzte Änderung: 17.12.2024 - Ansprechpartner: Babette Frehse