Ten Golden Rules

Ziel
Strategische Ausrichtung des Projektteams und Sensibilisierung der Teammitglieder.

Voraussetzungen
Eine Liste der Strategien und deren möglichen Anpassungen an das Projekt.
(Template vorhanden)
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Zeitpunkt der Anwendung
Initialisierungsphase (zu Beginn des Projekts)

Zeitaufwand

  • Einarbeitungszeit: ca. 1-4h
  • Anwendungszeit: ca. 2-5h
  • Nachbereitungszeit/Recherchearbeit: ca. 2h

Erklärung
Ein viel zitiertes Konzept zur nachhaltigen Produktgestaltung stellen "The Ten Golden Rules" von Luttropp, Lagerstedt dar (Pigosso, McAloone, Rozenfeld 2015, S. 411). Hierbei werden zehn Leitlinien präsentiert, die eine Verallgemeinerung verschiedener firmenspezifischer Richtlinien darstellen sollen. Die Leitlinien sind durch die Entwickelnden auf den Kontext und Ablauf des Projekts anzupassen. Infolge der bewussten Anpassbarkeit konnte das Konzept in Unternehmen wie Ericsson und Bombardier erfolgreich angewendet werden (Luttropp, Lagerstedt 2006). Diese Anpassbarkeit stellt sich für die Projektausrichtung als wesentlich heraus.. Hierbei werden zehn Leitlinien präsentiert, die eine Verallgemeinerung verschiedener firmenspezifischer Richtlinien darstellen sollen. Die Leitlinien sind durch die Entwickelnden auf den Kontext und Ablauf des Projekts anzupassen. Infolge der bewussten Anpassbarkeit konnte das Konzept in Unternehmen wie Ericsson und Bombardier erfolgreich angewendet werden (Luttropp, Lagerstedt 2006).

Die „Zehn goldenen Regeln“ gliedern sich dabei nach dem Lebenszyklus eines Produkts. Jeder Regel wird ein Bild zugeordnet, welches den jeweiligen Fokus der Regel entsprechend visualisiert (siehe Abbildung).

Beispiel der generischen Version:

  1. Nutzung geschlossener Kreisläufe für notwendige Giftstoffe bzw. kompletter Verzicht auf Giftstoffe.
  2. Minimieren des Energie- und Ressourcenverbrauchs in der Produktionsphase und beim Transport durch eine verbesserte Haushaltsführung.
  3. Verwenden struktureller Merkmale und hochwertiger Materialien zur Minimierung des Produktgewichts, ohne die geforderte Flexibilität, Festigkeit oder andere funktionale Prioritäten zu beeinträchtigen.
  4. Minimierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs in der Nutzungsphase, insbesondere bei Produkten mit den wichtigsten Aspekten in dieser Phase.
  5. Förderung von Reparaturen, Wartungen und Upgrades, besonders bei systemabhängigen Produkten (z.B. Handys).
  6. Förderung einer langen Lebensdauer, vor allem bei Produkten mit bedeutenden Umweltaspekten außerhalb der Nutzungsphase.
  7. Investieren in bessere Materialien, Oberflächenbehandlungen oder strukturelle Vorkehrungen, um Produkte vor Verschmutzung, Korrosion und Verschleiß zu schützen und so einen geringeren Wartungsaufwand und eine längere Lebensdauer zu gewährleisten.
  8. Durch Zugänglichkeit, Kennzeichnung, Module, Sollbruchstellen und Handbücher für Aufrüstung, Reparatur und Recycling vorsorgen.
  9. Förderung der Aufrüstung, Reparatur und des Recyclings durch Verwendung weniger, einfacher, recycelter, nicht gemischter Materialien und ohne Legierungen.
  10. Verwenden von so wenig Verbindungselementen wie möglich und einsetzen von Schrauben, Klebstoffen, Schweißverbindungen, Schnappverbindungen, geometrische Verriegelungen usw. entsprechend dem Lebenszyklus-Szenario (Luttropp, Lagerstedt 2006).

 

10 Golden Rules

Abbildung: Darstellung der „Zehn goldenen Regeln“ (Luttropp, Lagerstedt 2006)

Diese 10 Regeln sind allgemein gehalten, sodass sie spezifisch und individuell angepasst, konkretisiert oder weiter ausgeführt werden können. So können für die erste Regel keine giftigen Stoffe zu nutzen, bspw. ermittelt werden, welche toxischen Materialien in dem bestehenden Produkt verwendet werden und einen ungiftigen Ersatz dafür zu recherchieren, der weiterhin die funktionellen und wirtschaftlichen Anforderungen an das Produkt erfüllt. Weiterhin können geschlossene Kreisläufe für das Recycling der Stoffe erzeugt oder genutzt werden. Eine eindeutige Formulierung der Regel acht kann lauten, dass eine Kennzeichnung der Materialien vorliegen soll und Produkte so gestaltet werden müssen, dass sie leicht zu warten sind. Nummer neun und zehn kann folgende detaillierte Formulierung beinhalten, um die gewünschten Ziele der Produktsicherheit zu generieren: Geben Sie Anweisungen für die Entsorgung und das Recycling der im Produkt enthaltenen giftigen und knappen Stoffe (Luttropp, Lagerstedt 2006).

So konnten die Regeln in einer Froschungsarbeit auch um zwei weitere Kategorien erweitert werden, welche die holistische Nutzung des Produktes schon währen der PE zu berücksichtigen und in die Konzeption des Produktes aufzunehmen.

Vorgehen
Es werden zuerst die einfachen Strategien im Team besprochen und die projektspezifischen Konkretisierungen kontextsensitiv formuliert. Darauf basierend können projektspezifische Maßnahmen und Rückschlüsse besprochen werden, um das Projekt an den Richtlinien auszurichten. Dabei bietet es sich an aufbauend auf dem Template das grundlegende Verständnis zu klären und dem folgend mit der situativen und individuellen Ausgestaltung der Regeln fortzufahren.

Grenzen und Alternativen
Die Strategien dienen der qualitativen Projektausrichtung. Darauf aufbauende Ergebnisse sollten aufgrund der Einfachheit der Technik zusätzlich (quantitativ) validiert werden.

Letzte Änderung: 29.01.2024 - Ansprechpartner: Babette Frehse